Arne Banane
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Meine Seele und der Weihnachtsmann

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Meine Seele und der Weihnachtsmann

Meine Seele und der Weihnachtsmann

Ich hab dem Teufel schon wieder meine Seele verkauft.
Ich kann einfach nicht nein sagen. Das ist in der Regel auch kein Problem, weil ich mir zu Weihnachten meine Seele einfach wieder zurückwünsche.

Doch diese Weihnachten war der Weihnachtsmann krank und so verstrich das Neujahr und ich hatte keine Seele.

Der Teufel besuchte mich, aber nur um mich zu ärgern, indem er sagte: „Haha, ich hab deine Seele!“
„Was bringt die Seele eigentlich?“, fragte ich ihn.
„Naja“, sagte der Teufel. „Das ist sowas wie eine Trophäe. An sich nicht wirklich wertvoll aber emotional hängt halt viel dran.“

Hätte ich das mal früher gewusst. Wenn mir früher jemand erklärt hätte, was es bedeutet keine Seele mehr zu haben, dann hätte ich mir zu Weihnachten lieber was anderes gewünscht. Aber nein, ich verschwende jedes Jahr meinen einzigen Weihnachtswunsch damit, meine Seele zurückzuwollen.

„Was ist?“, fragte der Teufel.
Ich erklärte ihm alles.
„Moment“, sagte er da „Du willst deine Seele also gar nicht zurück?“
„Ne“, sagte ich „Emotional hängt da nicht wirklich was dran.“
„Nicht wenigstens ein kleines bisschen?“, fragte der Teufel fast schon bettelnd.
„Nö“, sagte ich und schickte ihn raus.

Ungefähr einmal die Woche kam dann der Teufel bei mir vorbei und gab mir schlechte Argumente, warum ich die Seele doch zurückhaben wollte müsste. Ich wollte nicht.

Und als ich neben meinen Briefkasten einen Aufkleber mit einem Teufel neben dem Spruch ‚Wir müssen draußen bleiben!‘ anbrachte, suchte er andere Wege mit mir in Kontakt zu treten. Er rief an, schrieb mir Postkarten und inserierte eine riesige Zeitungsanzeige für mich.

Ich wandte mich an den Weihnachtsmann und fragte: „Wie wird man einen Stalker los?“
Der Weihnachtsmann fragte mich, ob dieses Wissen mein Weihnachtswunsch sei und als ich ‚Ja’ sagte, meinte er „Gar nicht!“ und lachte.
Dann erklärte er dass das ein Witz war. Dann konnte ich auch lachen.

„Du Weihnachtsmann?“, fragte ich „Wie hast du eigentlich all die Jahre meine Seele zurückbekommen vom Teufel?“
„Ganz einfach“, sagte er „Ich hab ihm gesagt, dass ich sie nicht will. Da hat er sie mir gegeben!“

Das brachte mich auf einen Gedanken: Vielleicht ist es doch einfacher mitzuspielen.
Also nahm ich es in Kauf die Seele wieder zurückzunehmen.
Immer wieder luchste der Teufel sie mir wieder ab und ich holte sie immer wieder zurück.
Ich glaube, er wollte nur spielen. Und so war das Leben doch sehr viel angenehmer.

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